FKT-Erfahrungsbericht über die ersten Schritte des Aufbaus eines Risikomanagements
Bei einer Veranstaltung im Fraunhofer-inHaus-Zentrum in Duisburg zur „IT-Compliance im Krankenhaus“ berichtete der FKT-Vizepräsident Wolfgang Siewert über seine Erfahrungen als Technischer Direktor beim Aufbau eines Risikomanagements in den Kliniken der Contilia-Gruppe.
Die Krankenhäuser sind durch den Beschluss des gemeinsamen Bundesausschusses G-BA vom Januar 2014 unter erheblichen Druck geraten. Fehlermeldesysteme und risikovermindernde Maßnahmen sind in den nächsten Qualitätsberichten in einem neuen Kapitel darzustellen und in ihren Ergebnissen zu berichten. Nebenbei finden sich auch seit vielen Jahren im Medizinproduktegesetz und in der Betreiberverordnung grundsätzliche Sicherheitsanforderungen.
Im IT-Sektor geben die Normen DIN EN 80.001 und ISO 27.001 Hilfestellungen, die allerdings in der Praxis nur schwierig umzusetzen sind. Gemäß ständiger Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs wird ein Abweichen von DIN-Normen haftungsbegründend, wenn im Schadensfall ein Verantwortlicher nicht nachzuweisen vermag, dass der Schaden auch bei Beachtung dieser Vorschrift eingetreten wäre. Brisant wird die Rechtslage durch eine Statistik der Risikoverteilung: 69% der Risiken in Kliniken über 600 Betten betreffen Kommunikationsprobleme.
Technikleiter Wolfgang Siewert (Mitte) vermisst bei allen Aktivitäten vor allem eine Vertretung der Patienteninteressen.
Er lädt zu einer Veranstaltung der FKT-Regionalgruppe NRW-Süd ein. Insbesondere der angekündigte Bericht über Erfahrungen und Erkenntnisse über einen Brand in der Bettenzentrale des Marienhospitals in Bottrop durch den Technischen Leiters Frank Hoppe dürfte interessante Aspekte des Risikomanagements aufzeigen.
Fotos: Fraunhofer ISST/KKC