Controlling- aber bitte nicht so!
Lothar Wienböker, Geschäftsführer des KKC e.V. stellte seiner Moderation des Roundtable-Gespräches auf dem diesjährigen Controllertag eine Anekdote voran:
„Stellen Sie sich bitte einen Menschen vor, der jeden Arbeitstag auf einer Brücke steht, mit einer ganzen Menge Hundert – Euro – Scheinen in der Hand. Dieser lässt nun alle einzeln und nacheinander, schön langsam, in das Wasser des Baches fallen, der durch das Firmengelände fließt.
Jetzt erscheint ein Controller und sagt: „Wir wollen doch die Kosten senken und deshalb geben wir dem Menschen ab morgen Fünfzig – Euro – Scheine in die Hand und diese wirft dieser Mann dann ins Wasser.“
Damit ist rechnerisch eine Einsparung von 50% erreicht; immerhin ein respektables Ergebnis!
Viel besser wäre es natürlich, wenn jemand käme, der diesen Menschen von der Brücke holt und ein derartiges Treiben unterbindet. Es ist also nicht wichtig, dass wir Kosten senken, sondern dass wir vermeidbare Kosten vermeiden.
Stattdessen wird dieses Verfahren im Verfahrenshandbuch festgelegt und die Firma hat einen Qualitätsstandard. Die Geschichte ist aber noch nicht zu Ende, denn es kommt noch schlimmer:
Weil das Unternehmen nun zertifiziert ist kommt der Controller nach einiger Zeit wieder und prüft, ob dieses Verfahren korrekt eingehalten wird-
Jetzt macht er den Vorschlag, man könne doch täglich einen Gummiring um die Fünfzig – Euro- Scheine machen und sie alle auf einmal ins Wasser werfen. Danach kann der Mitarbeiter für andere Aufgaben eingesetzt werden.
Damit ist eine Reduzierung von ca. 94% pro Manntag erreicht, weil dieser Unsinn nur noch ein halbe Stunde dauert.“
„So kann man übrigens auch die berühmten Synergieeffekte erklären“, meint Wienböker und fragt die Zuhörer:
Etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und / oder Unternehmen
sind nicht zufällig-.oder?
Der KKC e.V. legt Wert auf die Feststellung, dass diese Frage nicht erst gemeint ist.