Früher besiegten die Schnellen die Langsamen, heute gewinnt Kommunikation vor Datenverarbeitung
Am Gemeinschaftstand des KKC e.V., der Plattform, auf der sich die Akteure der Branche zu den drängendsten Themen der Zeit austauschen und vernetzen, wurde auch in diesem Jahr ein exzellentes und abwechslungsreiches Programm, ein breites Spektrum an Diskussionen, Round-Table-Gesprächen und Vorträgen geboten.
Unter dem Motto „Digitalisierung trifft Gesundheit“ wurden aktuelle Fragestellungen des Gesundheitswesens, Neuigkeiten und Trends der Healthcare an 4 Tagen mit Experten diskutiert.
Am Montag und Dienstag diskutierte Yvonne Hille, GF Europa der aerophelia® ltd., mit Fachexperten aus dem Gesundheitswesen über „Digitalisierung im Projektmanagement – wie erreichen wir die Pole-Position? “.
Digitalisierung verändert unsere Arbeitsweise dramatisch und vielfältig. Innovationszyklen werden kürzer, angepasste Anforderungen an die Organisation der Arbeit sind notwendig. Dies gilt im Besonderen für das Projektmanagement, denn hier erfolgen die Planungen und Vorbereitungen zur Umsetzung. Somit ändert sich die Art und Weise wie Projekte durchgeführt werden soll(t)en, auch unter Berücksichtigung der Themen Compliance, Datenschutz und Qualitätsmanagement und weiterer Schnittstellenbereiche. Information, Wissen und Qualifikation sind Voraussetzungen um sich fit zu machen für die Digitalisierung.
Früher besiegten die Schnellen die Langsamen, heute gewinnt Kommunikation vor Datenverarbeitung!
Zur Erarbeitung einer Analyse und Konzeptionierung diskutierten zwei Expertengruppen aus unterschiedlichen Fachbereichen: Heidrun Wehmeyer (GF mehrPerspektiven), Gabriele Zimmermann (GZ-Consulting), Sertac Diker, Student Mathematik und VWL und Merlin Korth, Student Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen (beide vom stud. Consulting-Team Göttingen), Dennis Holtz (HR-Experte), Axel Schrader (Dozent Erwachsenenbildung), Horst Träger (Präsident FKT e.V.), sowie Prof. Dr. med. Michael Fantini (Geschäftsführender Direktor, Ärztlicher Direktor, KRH Klinikum Region Hannover GmbH, KRH Klinikum Neustadt am Rbge), Manfred Kindler (Präsident des KKC e.V.) und Claus Rückert (GF IRT-Software).
Jeweils eine Stunde gab es einen lebendigen, informativen und zielgerichteten Austausch mit vielen anregenden Ideen. Lösungsansätze zu den erörterten interdisziplinären Fragen und Hilfestellungen zur Lösung von komplexen Problemfelder wurden herausgearbeitet.
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass es das Wichtigste bei der Digitalisierung ist, diese als Werkzeug zu sehen und alle Generationen, auch die Jüngeren, abzuholen. Sehr wichtig und hilfreich wurde die Bildung von Zweier-Teams mit verschiedener Digitalisierungserfahrung gesehen. Diese ergänzen sich gegenseitig, lernen voneinander und es gehen Veränderungsdrang und langjähriges Wissen, auch bei längeren oder nur teilweise umgesetzten Projekten, nicht verloren. Alle Ideen, zu berücksichtigende Punkte, Bewertung von Chancen und Risiken, können so einbezogen werden.
Mit einer einfachen Abbildung der aktuellen Prozesse in Tools ist es selten getan. Es muss beachtet werden, dass sich Prozesse, Schnittstellen, Arbeits- und Kommunikationskultur im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung ändern. Dies wird leider immer wieder vergessen, muss aber im Arbeitsalltag und insbesondere in Projekten eine größere Berücksichtigung finden. Andere Länder sind da bereits wesentlich weiter, aber alle Teilnehmer sind sich sicher, dass es im deutschen Gesundheitswesen möglich ist flächendeckend und nicht nur durch Insellösungen mitzuhalten und die Digitalisierung als Chance zu sehen und zu nutzen.