Initiative für Sprachmittlung im Gesundheitswesen gegründet

» Artikel veröffentlicht am 14.07.15, von

Logo Initiative Sprachmittlung (2)Probleme in der Kommunikation zwischen fremdsprachigen Patienten und Ärzten bzw. Psychotherapeuten können schwerwiegende Folgen haben: Die neu gegründete Initiative „Sprachmittlung im Gesundheitswesen“ setzt sich für mehr Sicherheit von Patienten und Ärzten bzw. Psychotherapeuten durch qualifizierte Sprachmittlung ein.

 

In Praxen und Krankenhäusern gehören Patienten mit Migrationshintergrund zum Alltag. Um negative Folgen einer missverständlichen Kommunikation abzuwenden und die Sicherheit von Patienten und Ärzten bzw. Psychotherapeuten zu erhöhen, gründete sich heute die Initiative „Sprachmittlung im Gesundheitswesen“ in Berlin. Mit der Initiative machen die Träger auf den akuten Bedarf an professioneller Dolmetschleistung wie auch Sprach- und Kulturmittlung im deutschen Gesundheitswesen aufmerksam. Es geht dabei gleichermaßen um eine reibungslose medizinische Versorgung fremdsprachiger Patienten sowie um die Sicherheit von Patienten und Ärzten bzw. Psychotherapeuten: Jede fehlende oder mangelhafte Verständigung zwischen fremdsprachigen Patienten und Ärzten bzw. Psychotherapeuten erhöht das Risiko einer Fehl- bzw. Mehrfachbehandlung oder auch Unterversorgung. Dies kann schwerwiegende Folgen haben. Logos Sprachmittlung (2)

Die Initiative ist ein Zusammenschluss von Verbänden und Organisationen aus den Bereichen Gesundheit, Patientenschutz, Soziales und Sprachmittlung.

Gründungsmitglieder sind die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ), die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. (DGPPN), der Deutsche Patientenschutzbund (DPSB), die Internationale Gesellschaft für Bildung, Kultur und Partizipation gemeinnützige GmbH (bikup), das KKC – Krankenhaus-Kommunikations-Centrum e.V. sowie die Österreichische Plattform Patientensicherheit (Austrian Network for Patient Safety ANetPAS).

Die Initiative will die Politik für die Problematik der fremdsprachigen Kommunikation im Bereich Gesundheit sensibilisieren. Ziel der Initiative ist es, verbindliche Regelungen zu bewirken, um die Versorgung fremdsprachiger Patienten mit qualifizierter Sprachmittlung zu gewährleisten und ihnen einen barrierefreien Zugang zum Gesundheitssystem zu ermöglichen. Während in einfachen Alltagssituationen der Einsatz ehrenamtlicher Laiendolmetscher hilfreich sein kann, bedarf es im Gesundheitswesen professioneller und qualifizierter Dolmetscher sowie Sprach- und Integrationsmittler. Die umfangreiche und verständliche Aufklärung des Patienten ist ein zentraler Bestandteil der medizinischen Versorgung sowie der ärztlichen und psychotherapeutischen Aufklärungspflicht. Diese ist verankert im Bürgerlichen Gesetzbuch (vgl. § 630e BGB Aufklärungspflichten). Die Initiative nimmt Bezug auf das Schwerpunktjahr „Gesundheit und Pflege in der Einwanderungsgesellschaft“ der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Aydan Özoğuz und stützt sich auf die Beschlüsse der 88. Gesundheitsministerkonferenz und der 10. Integrationsministerkonferenz 2015, die eine gesicherte Finanzierung von Dolmetschleistungen für psychisch erkrankte und traumatisierte Asylsuchenden und Flüchtlinge fordern.

Logo Initiative Sprachmittlung (2)

Weitere Informationen am Ende der Original-Pressemitteilung finden Sie hier

Sie fanden diesen Beitrag gut? Zeigen Sie es mit einem Daumen hoch!